MINIMAL-INVASIVE ULTRASCHALLKONTROLLIERTE RETINACULUMSPALTUNG

Die ultraschallkontrollierte Retinaculumspaltung ist im Gegensatz zu den Operationen ein minimal-invasiver Eingriff und somit besonders schonend.

Der Eingriff wird ambulant durchgeführt. Mit Vorbereitung und Nachbetreuung am Eingriffstag ist mit etwa 30 Minuten Zeitaufwand zu rechnen.

Alle Schritte werden unter Sicht mittels Ultraschall durchgeführt

Zunächst erfolgt eine lokale Betäubung, dann wird ein kleiner Stich durch die Haut am Unterarm, cirka 3 cm  vor der Handgelenksfalte, gemacht. Durch diesen wird unter Ultraschallsicht zunächst eine Sonde und dann das Hakenmesser unter dem Band vorgeschoben und dieses beim Zurückziehen durchtrennt (siehe Illustrationen – können wir die klein auf die Seite geben oder so?).

Danach wird der Hautstich mit Wundklebestreifen und Pflaster verschlossen, eine Naht ist nicht erforderlich und somit auch keine Nahtentfernung.

Für vier Stunden nach dem Eingriff wird ein leichter Druckverband angelegt und zuhause entfernt.

Die Klebestreifen und das Pflaster werden für eine Woche beibehalten und können danach selbständig entfernt werden.

Für 2 Tage nach dem Eingriff empfehlen wir eine Schonung mit Durchführung von speziellen Übungen, die wir Ihnen mitgeben, danach kann die Hand ohne größere Belastung im Alltag wieder verwendet werden. Nach einer Woche ist die Hand wieder ohne Einschränkung einsetzbar.

Autofahren ist im Normalfall ab dem zweiten bis dritten Tag nach dem Eingriff wieder möglich.

10-14 Tage nach dem Eingriff sehen wir uns zur Nachkontrolle, klären mögliche offene Fragen und dokumentieren das Behandlungsergebnis.

Wie läuft der Eingriff ab?

Alle Schritte erfolgen unter sterilen Bedingungen & Ultraschallkontrolle.
1. Die betroffene Hand wird lokal betäubt
2. Hautschnitt zum Einführen der Instrumente
3. Vorschieben der Führungsschiene neben dem Nerv und unter dem Retinaculum
4. Vorschieben des Hakenmessers entlang der Führungsschiene
5. Zurückziehen des Hakenmessers zur Durchtrennung des Retinaculums
6. Entfernung der Instrumente und Verbandanlage

Was sind die Vorteile bei der minimal-invasiven Retinaculumspaltung?

  • Ambulanter Eingriff
  • Durchführung in Lokalanästhesie
  • Kurze Heilungsphase:
    die Hand kann bereits 1-2 Tage nach dem Eingriff im Alltag eingesetzt werden, nach einer Woche kann die berufliche Tätigkeit wiederaufgenommen werden
  • Geringe Narbenbildung:
    dadurch, dass nur ein kleiner Hautschnitt erfolgt, ist das Risiko des Ausbildens einer für den Nerven einschränkenden Narbe reduziert
  • Rasche Termine:
    ein Carpaltunnelsyndrom kann sehr schmerzhaft sein. Wir bemühen uns deshalb, Ihnen so schnell wie möglich zur Verfügung zu stehen

Wann kommt dieser Eingriff bei mir in Frage?

Mit der ultraschallkontrollierten Retinaculumspaltung steht eine weitere Therapieform für das Karpaltunnelsyndrom zur Verfügung. Der Eingriff entspricht der klassischen Operation beim Karpaltunnelsyndrom und kommt aus denselben Gründen zum Einsatz (anhaltendes Taubheitsgefühl bzw. Schwäche oder kein Ansprechen auf nicht-operative Maßnahmen wie die Schienung in der Nacht oder Cortisonverabreichung).

Selten kann es sein, dass ein Gefäß oder einige zusätzliche Nervenfasern anders verlaufen als bei den meisten Menschen und das Gebiet des Eingriffs kreuzen. Deshalb wird vor dem Eingriff im Rahmen des Aufklärungsgesprächs auch eine orientierende Ultraschalluntersuchung an der betroffenen Hand durchgeführt. Sollte diese Besonderheit vorliegen, würden wir eine klassische offene Retinaculumspaltung empfehlen.

Wie viele Besuche sind insgesamt notwendig?

  1. Vorbereitender Ultraschall & Aufklärungsgespräch: Eine kurze Ultraschalluntersuchung am Handgelenk zur Feststellung, ob bei Ihnen anatomische Variationen wie besondere Lage von Gefäßen oder Nerven vorliegt. Ist dies nicht der Fall, führen wir das Aufklärungsgespräch über den Eingriff, besprechen alle Ihre Fragen und vereinbaren einen Termin für den Eingriff
  2. Ultraschallkontrollierte Retinaculumspaltung: Am Eingriffstag selbst führen wir den Eingriff wie besprochen durch.
  3. Nachkontrolle: nach zwei Wochen kommen Sie zur Kontrolle. Wir besprechen, wie es Ihnen ergangen ist und führen eine Ultraschallkontrolle durch.