Das typische Erstsymptom eines Karpaltunnelsyndroms ist ein Einschlafen oder Kribbeln der Hand nachts. Betroffen sind hierbei vor allem Daumen bis Ringfinger in unterschiedlicher Ausprägung. Auch Schmerzen im Handgelenk, die entweder in die Handfläche oder in den Unterarm ausstrahlen, kommen vor.
In milden Fällen wird das Einschlafen oder Kribbeln nur morgens nach dem Erwachen bemerkt. Bei ausgeprägteren Beschwerden erwachen die Patient*innen auch nachts davon und der Schlaf kann dadurch deutlich beeinträchtigt und mehrfach unterbrochen sein.
Zusätzlich besteht häufig das Gefühl, als wäre die Hand geschwollen oder könne nicht mehr richtig zur Faust geschlossen werden.
Verschiedene Bewegungen wie zum Beispiel ein Schütteln, Durchbewegen, Hochheben oder Hängenlassen der Hand, bringen üblicherweise Erleichterung.
Untertags treten die Beschwerden bei entweder fixierter Haltung im Handgelenk oder Tätigkeiten mit wiederholten Bewegungen auf. Oft berichtete Beispiele sind Radfahren, Lenken eines Autos, Halten des Handys beim Telefonieren, Lesen einer Zeitung oder eines Buches oder Handarbeiten.
Bei mildem bis mäßigem Carpaltunnelsyndrom erleben die Patient*innen dazwischen Phasen ohne Symptome.
Auch im Verlauf variieren die Beschwerden häufig.
So kann zum Beispiel ein Carpaltunnelsyndrom erstmals bei Arbeiten auf der eigenen Hausbaustelle oder bei Frauen in der Schwangerschaft auftreten und dann für Jahre wieder verschwinden, um in Phasen mit einem vermehrten Arbeiten mit den Händen wieder aufzutreten. Dies kann dann die Gartenarbeit im Frühjahr oder Herbst ebenso sein wie ein Fahrrad- oder Motorradurlaub.
Bei anderen Patient*innen sind die Beschwerden über Jahre unverändert aber täglich vorhanden.
Bei Fortschreiten der Erkrankung oder ausgeprägtem Carpaltunnelsyndrom ist das Empfinden an den Fingerspitzen dauerhaft verändert und ein Teil der kleinen Handmuskulatur geschwächt. Hier berichten Patient*innen häufig von Problemen mit feinmotorischen Tätigkeiten wie Aufheben von Nadeln oder Schrauben, Schließen von Knöpfen oder Halten des Bestecks. Es fallen öfter Gegenstände aus der Hand, was eher mit der gestörten Empfindung an den Fingerspitzen zu tun hat als einer tatsächlichen Schwäche.